MAIERGSCHWENDT, 2021
ein Ort erzählt Geschichten
In seinem Vordiplomsprojekt beschäftigt sich Paul Graßler mit der Geschichte des Ortes aus dem er stammt.
Maiergschwendt ist ein sehr kleiner Ort am Rande der Alpen, der schon immer von der Familie Zeller bewohnt wurde und immer noch wird. Hier wurde vor allem im 20. Jahrhundert einiges ausprobiert, man ist gescheitert, hat Gebäude abgerissen, hat Neue gebaut. Das alles sind gelebte Geschichten, die jedoch von Generation zu Generation immer mehr als Halbwissen in Vergessenheit geraten. In dem Projekt sind einige dieser Geschichten gesammelt, recherchiert, archiviert und aufbereitet. Dabei können die Geschichten nicht nur für die Menschen spannend sein, die den Ort kennen. Denn sie sind neben oft absurden Geschichten auch immer ein Abbild ihres Zeitgeschehens.
Umgesetzt ist das Projekt mit dem Programm Figma als interaktive Wimmelbilder: vier Ansichten des Ortes aus verschiedenen Zeiten (ca. 1890er, 1920er, 1940er und 1970er), an denen man die baulichen Veränderungen des Ortes nachvollziehen kann. Von diesen aus springt man durch Klicken in die einzelnen Geschichten, um diese zu entdecken. Ausgangspunkt ist also immer der Ort selbst, der dadurch Protagonist für seine eigene Geschichte wird.
Alle Bilder sind per Hand gezeichnet, wodurch die Geschichten persönlicher werden, aber auch den Anspruch ablegen komplett korrekt zu sein. Zusätzlich entsteht ein Spiel zwischen der analogen und digitalen Ebene. Unterstützt werden die Zeichnungen mit gesammelten Fotos, die die Geschichten realer werden lassen.
Insgesamt ist das Projekt so angelegt, dass immer neue Geschichten hinzugefügt werden können. Das können wieder aufgetauchte alte Geschichten sein, genauso wie neu entstehende. MAIERGSCHWENDT wird sich immer verändern und nie abgeschlossen sein.
Link, um die Geschichten zu entdecken: https://bit.ly/3axsSds
Recherche, Konzept & Gestaltung: Paul Graßler
Instagram: @paul__grassler